Neunstetten
Dekanat Herrieden, ehemals Ornbau

Autor: Buchner, Franz Xaver: Das Bistum Eichstätt. Eichstätt 1938. Band II. S. 262 ff


1169 Ein Gut zu Niwenstat (= Neunstetten) an den Bischof von Eichstätt durch Tausch mit dem Kloster Heilsbronn. H.446

1273 Beginn der series parochorum (Kirche S. Vitus).

1393 Ewiglichtstiftung mit l Tgw. Wiesen, ein 2. Tgw. im Salbuch von 1411. Buchner, Inventare 548.

1397 Heinrich Schenk von Lentersheim verkauft seine Güter zu Neunstetten an den Bischof von Eichstätt. Falkenstein, cod. dipl. Eyst. n. 296. Darunter der „Burgstall", genannt „das alte Schlößlein". Lehner, Mittelfränkische Burgen 217.

1400 Juni 7 Kirche, Kirchhof und ein Altar S. Walburga rekonziliiert. Buchner, Inventare 548. n. 4.

1438 Aug. 10 Pfarrkirche mit 3 Altären: BMV., S. Mauritius und S. Leonhard konsekriert. Buchner, Inventare n. 13., dazu 1481 ein Altar S.Katharina. Ebenda n. 34.

1438—1449 Stiftung der Frühmesse durch Wohltäter. Auflage 4 Wochenmessen. Ebenda n. 12 ff. Konfirmiert am 11.5.1453. Ebenda 552.

1438 Spendestiftung für den Antlaßtag. Buchner, Inventare 550. n. 12.

1464 Stiftung der Samstagvesper mit den Vesperwiesen, des Absolve durch Hans Wüst. Ebenda 553 n. 27. ES. 24,29.

1480 Visitationsbericht: Die Stiftherren von Herrieden haben den Großzehent, der Pfarrer den Kleinzehent; dazu geben sie ihm noch 20 Malter. Besetzungsrecht das Stift Herrieden.

1484 Stiftung der Bruderschaft der armen Seelen auf dem S. Nikolausaltar ; konfirmiert am Mittwoch nach Vitus. Buchner, Inventare 553.

1484 Stiftung des Salve durch Konrad von Luchau, Vogt zu Arberg. Ebenda 553.

1493 Die Bruderschaft des hl. Wolfgang genannt. Ebda. 555. n. 35.

1550 Pfarrei- klagt, daß die Markgräflichen in seiner Pfarrei ihm die pfarrlichen Rechte verweigern, etliche Weiler der neuen Religion anhängen.

1573 die Orte Rauenbuch, Wiedersbach und H a n e n b a c h „von der Pfarrei abgefallen".

1559 Pfarreinkommen: ,,20 Malter vom Stift Herrieden, von 10 Pfarrlehen Gilt und Handlohn, vom Steinwegmeister 24 d für das Denken aller Stifter des Steinwegs, für Jahrtage 5 fl 7 Pfund ä 30 d, Kuhkäse, allen Kleinzehent von Äpfeln, Hühnern, Lämmern, Enten, Gänsen und Schweinen; ein Buschholz im Eckert, 3 Flecken im Forst, 2 Hüft im Gemeinholz; alle Quartal von der Bruderschaft l Pfund Pfennig; Widdum 14 Morgen Äcker und 2 Tgw. Wiesen; der Widdenbauer gibt von jedem Morgen 5 Seidlein Treid; von jedem Morgen, den der Pfarrer baut, erhält der Widdenbauer für das Ackern 75 d, von jeder Fuhr 12 d, vom Fuder Mist 10 d, Fuder Holz 25 d;Eigenbau des Pfarrers 6,5 Morgen, 8 Viertel; verpachtet 3 Morgen 3 Viertel Vesperäcker, 10 Tgw. 5 Viertel 6 Maden. Alle Äcker, welche dem Stift Herrieden Zehent geben, geben dem Pfarrer Öl-, Rüben- und Flachszehent. Jeder Korb am Friedhof 2 Hühner, jeder Truhen oder Kasten in der Kirche l Huhn; Lasten: dem Mesner alle Feste, wenn er das ,Schreck' läutet, am Morgen das Essen; am Kreuzmontag und S. Vitus den Geistlichen, dem Mesner und 3 Heiligenpflegern das Essen abends und mittags, die Heiligenpfleger geben jedem dazu l Maß Wein."

1559 E i n k o in m e n der Frühmesse: „Zehenten von l 7 Morgen Äckern, 2 Höfen und 13 Tgw. Wiesen, eigene Wiesen 7 Tgw. 0 Vierti," 2 Holzteile, 6fl und 4 Pfund von Jahrtagen, Groß- und Kleinzehent von 2 Höfen."

1592 Die Kapelle beim Schloß Wiedersbach samt dem Dorf wird vom Pfarrer von Neunstetteil versehen, besonders an der Kirchweihe. Extrakt aus dem Saalbuch des Schloßherrn von Eyb.

1601 Visitationsbericht: Kirche hat 6 Altäre, vorne 4, rückwärts 2. Kapitalien 580 f l, jährliche Einnahmen 118fl. Frühmesse dem Pfarrer beigelegt, Haus vermietet, Stadel eingefallen.

1613 Juli 14 Konsekration des Kreuzaltares in der Pfarrkirche. PBl.9,213.

l 638 Beginn der Pfarrmatrikeln.

1650 Das Frühmesshaus, eine Ruine, verkauft um 6fl an den Schreiner Hans Bögler samt eingefallenem Stadel; als Zins erhält der Pfarrer je 15 d an Michaeli und Walburgi, 1 Fastnachtshenne, kleinen Hauszehent, 2 Frondienste, bei Besitzveränderung Pfarrer und Herrschaft je 1 Viertel Wein, Pfarrer das große Handlohn.

1664—1672 Das Stift Herrieden auf den Pfarrhof mit Stadel verausgabt 217fl; Pfarrer gibt 5 fl Bauschilling an das Stift. 1668 bewilligt der Fürstbischof einen Zuschuß von 25 fl.

1672 Der Großzehent des Stiftes Herrieden in der Pfarrei beträgt 40 Malter- außer 20 Malter für den Pfarrer hat der Mesner 7—8 Malter. Zum Halten „des ganzen Viehes" (1 Heiß, 2 Ochsen) hat der Pfarrer 7 Morgen Äcker und 2 Tgw. Wiesen. Stiftjahrtage 39, davon bei der Frümesse 18, bei der Pfarrei 4, bei beiden 9, bei der Kirchenstiftung 8, sämtlich auf Grundstücken.

1676 Pfarrer baut ex propriis einen Nebenkorb um 21 fl, der nicht auf den Bauschilling angerechnet werden darf, weil ohne Erlaubnis errichtet.

1681 Turmbau mit neuem Glockenstuhl um 295 fl; die Untertanen zu Fron und Scharwerk angehalten; das benötigte Bauholz auf fürstbischoflichen Befehl unentgeltlich aus dem Stadler Wald verabfolgt.

1684 Pfarrer berichtet, daß die Pfarrangehörigen zu Lügenbach, Steinbach mit Mühle, Käferbach, Weißmühle, Rauenbuch, Görgsheim vom Markgrafen gezwungen werden, sich nach dem lutherischen Kalender zu richten, obwohl sie noch allezeit die Kirchweihe mit Neunstetten gehalten haben.

1688 und 1777 Visitationsbericht: Schul- und Mesnerhaus von der Kirche erhalten Bezüge des Lehrers von der Kirche 14 bzw. 32 fl, von der Gemeinde für Uhrrichten 2fl, 2 Tgw. Wiesen, 3 Tgw. Äcker, Zehent von 55 Morgen zu Steinbach, Käfermühl, Mittelbach und Rauenbuch, 21/2 Schober (6 Schober) Läutgarben; Aufnahme des Lehrers durch die Gemeinde. Wöchentlich 5 Phund Schulgeld pro Schulkind.

1695 Zur Fassung des Choraltares durch Legat 100 Reichstaler vermacht.

1715 noch nichts geschehen. (Akt Herrieden.)

1699 Lehrer erhält von der Kirchenstiftung statt 2 Klafter Holz zur Schule 1,5 fl, später 10 fl.

1700 Das Stift Herrieden hat 46 fl Ausgaben auf den Pfarrhof in die Heiligenrechnung gesetzt, die vom Generalvikar gestrichen werden, „da der Heiling dergleichen Obligation nicht auf sich hat, sondern das Stift als Dezimator, das auch den Bauschilling vom Pfarrer einzieht".

1708 Maurermeister Jakob Kling von Aurach hat „das hintere Gewölbe^ und den Chorbogen der Kirche Neunstetten abgeworfen, 11 Kreuzstöcke, 3 Rundell und neue Türe ausgebrochen, Kirche und Sakristei ausgeweißt, gepflastert und verworfen", Summa aller Ausgaben 634 fl, davon vom Bräuamt Herrieden bezahlt 300 fl.

1714 Neubau des Pfarrhauses mit Bauplan (49 Fuß lang); bestritten vom Stift Herrieden. (Anträge von 1711, weiteres fehlt.) Vgl. Matrikel 1882 S. 372. .1

1741 Schulhausbauplan durch Lorenz Hochreiter, Maurermeister in Herrieden, um 474 fl; oberer Stock: Schulstube, 2 Kammern; unterer Stock: 2 Stuben, Küche, Vieh- und Schafstall. Unten 40 Fuß, oben 45 Fuß lang, 23 Fuß breit. Dieser Plan nicht ausgeführt.

1747 Die Riegelwände des Schulhauses sollen abgetragen werden, Kosten 255 fl zur Hälfte vom Heiling, zur Hälfte von der Gemeinde zu tragen.

1757 OE.: „Der Opfer- und Speiswein beim dortigen Wirt zu nehmen"; weil aber unbrauchbar, anderswo zu holen erlaubt.

1766 Wohltäter stiftet neuen Tabernakel mit 90 fl, Fassung von der Kirche mit 45 fl bestritten. Baulast am Schul- und Mesnerhaus hat immer noch der Heiling. (Visitationsbericht.)

1778 Generalvikar erlaubt Einführung der Bruderschaft z r Todesangst Christi, wenn ein fundus aufgebracht wird. 1779 Errichtung derselben mit Ablaßbreve von Rom.

1778 Reparatur der Kirche um 13S7 fl aus Mitteln der Kirche.

1780 Kosten der Kirchenuhr von Kirche und Gemeinde gemeinsam getragen, ebenso 1814; 1875 von der Kirche allein ohne Rechtsverbindlichkeit; das Aufziehen jedoch Sache der Gemeinde 1779 und 1879.

1782 Pfarrer hat die Stolgebühren bei der Durchfahrt des Leichnams des ansbachischen Oberamtmanns zu Crailsheim Freiherrn von Bibra zu erheben.

1785 Eichstätter Authentik über Reliquien der hll. Willibald, Wendelin, Liberatus usw.

1786 F. X. Jannel, Stiftsorganist in Herrieden, prüft die neue Orgel in Neunstetten, welche Gottlieb Neser, Orgelbauer zu Ansbach, um 350 fl geliefert. Der Umritt zu Pferd, wo er durch markgräfliches Gebiet führt, gestattet (zur Wahrung des bisherigen Rechtes).

1790 Die fürstbischöfliche Hofkammer weist aus der Herrschaftswaldung der Schule Neunstetten gelegentlich der Schulstubenvergrößerung und Einführung der Normalschule jährlich 3,5 Klafter weiches Scheitholz samt Abfallholz zu, gegen Bezahlung des Hauer- und Fuhrlohns.

1800 Pfarrer erhält bei der Gemeindegrundverteilung , weil er ein geschlossenes Hofgut hat und die Bürde, das Faselvieh zu halten, trägt,1/2 Tgw.; Kommissionskosten ad onus successorum.

1802 Maler Franz Josef Witzigmann-Herrieden repariert das Altarblatt um 100 fl; schwarzer Anstrich des Altars durch hellen ersetzt zu Lasten der Gemeinde; das Stift Herrieden schenkt 2 Statuen und 2 Engel und das Speisgitter; rotes Ziegelpflaster durch Solenhofer Steine ausgewechselt; Gürtler F. X. Wanker-Eichstätt liefert Ampel, Rauchfaß und 6 Leuchter um 160fl.

1803—1806 Die Bezüge des Eichstätter Seminars von der Frühmesse Neunstetten von der preußischen Regierung gesperrt, bis der Bischof von Eichstätt dem König von Preußen gehuldigt.

1804 Pfarrer beansprucht den Kleinzehent von den verteilten Gemeindegründen; durch RE. vom 2.6.1832 dem Staate zugesprochen nach Ansbacher Recht. Entscheidung der preußischen Domänenkammer vom 6.11.1804.

1812 April 20 ME.: Die Katholiken in Wiedersbach nach Neunstetten eingepfarrt.

1815 Okt. 13 RE-: „Alle mit Feldgütern versehenen Einwohner haben dem Schullehrer zu Neunstetten Läutgarben zu reichen, auch die früheren Leerhäusler, nachdem sie Felder erlangt haben, nach Ablauf ihrer Zehentfreiheit."

1815 Dez. 2 RE.: „Trotz der Umschulung der Protestanten von Oberdombach, Liegenbach und Neunstetten nach Elpersdorf, haben sie dem katholischen Lehrer in Neunstetteil die Läutgarben zu entrichten (für das bürgerliche und Wetterläuten, das ja auch für die Protestanten gilt).

1816 Febr. 8 ME.: Die Katholiken von Neunkirehen bei Ansbach nach Neunstetten (karitativ) eingepfarrt. GVE. vom 4.2.1873.

1831 Pfarramt lehnt die kleine Baulast gegen Erlaß des Baukanons ab mit Ordinariatsgenehmigung. Wiederholt am 23. 6. 1853 durch landgerichtliches Protokoll. Ebenso die Gemeinde die Hand- und Spanndienste.

1834 Kapellen : BMV. beim Friedhof, SS. Trinitas auf dem Wege nach Aurach, Dreifaltigkeitssäule auf dem Wege nach Dombach, renoviert 1832 vom Höhlmühlbesitzer.

1835 Juni 16 RE., wornach von den 1802 verteilten Gemeindegründen ein Neureutzehent gegeben werden muß nach der Eichstätter Zehentordnung von 1709, dem Vertrag von 1738 und dem Herkommen; 2. bezugsberechtigt ist für den Großzehent das Ärar, für den Kleinzehent die Pfarrei.

1835 Juli 3 Die Gemeinde Neunstetten erklärt, daß sie weder dem Ärar noch dem Pfarrer Neugereutzehent schuldig sei.

1836 Juli 4 ME.: „Der ganze Neugereutzehent ist im Fürstentum Eichstatt ausschließlich dem Ortspfarrer zu überlassen"

1837 Mai 15 Das Ärar verzichtet auf den Neuzehent der kultivierten Gemeindegründe. Der Pfarrer bleibt auf seinem Rechte bestehen.

1842 Juli 1 Das Landdgericht weist die Klage des Pfarrers wegen Beweismangel ab. Bestätigt durch Appellationsgericht am 9. l. 1843. Durch das Gesetz über Zehentaufhebung der Prozeß beendet, Kosten 700 fl ad onus successorum, Kosten der Gemeinde 900 fl. |]

1849 Baupflichtig an der Pfarrkirche primär die Kirchenstiftung, sekundär Dezimaleren:7/8 Ärar, 1/8 Pfarrer; am Pfarrgebäude das Ärar für große und kleine Baufälle, Pfarrer gibt 10 fl Baukanon; am Schul- und Mesnerhaus Kirchenstiftung und Gemeinde je zur Hälfte

1865 /1866 Vom Ärar Baukosten für den Pfarrhof aufgewendet 1689 fl, 1867 noch 315 fl. 1866 für den Heckenzaun 10 fl 40 Kr für Nachpflanzung und Beschneidung

1866/1868 Renovation der Kirche aus Mitteln derselben um 4757 fl: gotische Altäre, Empore und Kanzel; Figuren von Bildhauer Wirth, Malereien von Riß-Augsburg.

1867 Nov. 29 ME.. Die Katholiken in Leutershausen und Rammersdorf der katholischen Pfarrei Schillingsfürst einverleibt vorbehaltlich der karitativen Versehung von Neunstetten im Notfalle. 1869 Jan 29 auch auf Taufen und Provisuren bei zweifelhaften Notfällen von beiden Ordinariaten ausgedehnt.

1870 erneuerung des Pflasters, der Stühle, Beichtstühle und Kommuniongitter um 1169 fl zu Lasten der Kirchenstiftung. Bild des hl. Aloysius von Historienmaler Liberatus Hundertpfund-Augsburg

1877 Nov 14 RE.: „Der Anspruch des protestantischen Lehrers von Elpersdorf auf die Läutgarben der Protestanten im Pfarrbezirk Neunstetten wird abgewiesen." Glasgemälde für die Pfarrkirche um 480 M.

1881 Neue Orgel um 2998 M.

1887 Tünchung der Kirche durch Maler Luxenhofer-Neumarkt.

1890 Umbau des Schul- und Mesnerhauses, wovon die Kirchenstiftung die Hälfte trägt.

1891 Beseitigung der am Kircheneingang befindlichen Kapelle nach Entfernung des Torbaues; Beinhaus längst profaniert.

1921 Dez. 28 Vertrag zwischen Gemeinde und Kirchenverwaltung: 1.Kirchenverwaltung vermietet das der Kirche allein eigentümliche Schul- und Mesnerhaus an die Gemeinde um die halbe Miete; 2. die Gemeinde trägt die ganze Baulast mit Brand- und Baunotversicherung; 3. die Kirchenstiftung leistet Steuer und Umlagen. Genehmigt am 2.12 1925

1922 Mai 5 Die Gemeinde überläßt der Kirchenstiftung die aus Ablösung von Grundgefällen stammenden Wertpapiere zu 800 M

1922 De drei Reichspflichtigen zu Käferbach wollen den fixierten Zehent zu 110 l Korn, 57,78 l Weizen, 59,10 l Haber oder 51 Pfund ablösen, was nicht genehmigt wird.

1926 Sept. 27 Vertrag zwischen Gemeinde und Kirchenverwaltung: 1. Gemeinde anerkennt als alleiniges Eigentum der Kirchenstiftung Schulhaus, Stall, Würz- und Grasgarten, 8.10 Tgw. Wiesen und Äcker in 9 Pl-Nrn die Zehentfixa von Käferbach, Rauenbuch und Mittelbach, die Läutgarben und das ganze Gemeinderecht an unverteilten Gemeindegründen (5. 9. 1926); 2. als gemeinsames Eigentum die Scheune; 3. Kirchenstiftung anerkennt als alleiniges Gemeindeeigentum 2,03 Tgw. Äcker und Wiesen, Bezahlung für 1Klafter Holz aus dem Steinbacher Wald und die Holzlege; 4. der Holzbezue vom Ärar kommt in Wegfall; 5. Miete wie am 28.12.1921bestimmt für Haus und Wurzgarten.

1927 Reduktion der auf Grundstücke gestifteten Jahrtage bei der Kirchenstiftung auf 12 Monatsmessen, bei der Pfründe auf 6 Jahrtage; die Samstagvesper mit Libera aufgehoben.

1937 Einrichtung des elektrischen Lichtes im Pfarrhof ad onus successorum; Tilgungsquoten jährlich 41 RM. bis 1962, die Hälfte davon leistet die Kirchenstiftung. Sakristeibau aus dem Zehentbaufond um 1460 RM.


1. Allgemeine Pfarrbeschreibung.

Pfarrei mit 434 S., 79 F., 78 H.


Kath. Prot. km

Neunstetten, PfD., PfK., Sch., 370 1 ---

Altmühle, E. 2 5 0,3

Höhhnühle, E. --- --- 1,5

Käfermühle, E. --- 5 2

Liegenbach, W. --- 24 3

Niederdombach, W. 51 --- 1

Oberdombach, W. --- 99 3

Rauenbuch, D. --- 149 3,2

Steinbach, W. --- 25 2

Wiedersbach, prot. PfD. 5 362 5


Anmerkungen:

1. BA., Aü. u. LG. Ansbaeh: Käfer- u. Höhlmühle, Liegen- u. Oberdombach, Rauenbuch u. Wiedersbach; BA. Feuchtwangen, AG. u. LG. Ansbach: Neunstetten, Altmühle, Niederdombach u. Steinbach.
2. Pol. Oden.: a) Neunstetten mit Altmühle, Niederdombach u. Steinbach; b) Rauenbuch; c) Wiedersbach; d) zu Elpersdorf die übrigen.
3. Prot. der Gde. Neunstetten nach Elpersdorf gepfarrt u. geschult (2. 10. 1814), Rauenbuch nach Leutershausen, Wiedersbach prot. Pf.
4. Eingepfarrt die Kath. in Wiedersbach (20. 5. 1812).
5. Wege gut, zT. beschwerlich.

2. Pfarrsitz.
Neunstetten, D. mit 384 E. (einschl. Altmühle); Kr. MF.; FA. Ansbach; PA. Herrieden; HT. u. BSt. (Haltestelle) aO.; Arzt, Apoth. u. KrkH. Herrieden 4,5 km.

3. Pfarrkirche.
Patr.S.Vitus; erb. 1435; Schiff 21 10,5; Chor u. Turm gotisch; kons. 1438. Alt. fix.: 1. Hochaltar, 2. BMV, 3. S. Joseph. Orgel mit 9 Reg. von Bittner-Nürnberg 1881. K. ren. 1887. K. mit Ziegeldach, Spitzturm mit glasierten Ziegeln. 4 Glocken: a) Christof-Nürnberg 1605, b) 1688, c) Kopfmüller-Eichstätt 1888, d) Hamm-Augsburg 1901.
Baupflicht an PfK., Turm nebst Friedhofmauer: die KSt. (ausschließlich). Friedhof bei der K. im Eigentum der KSt.

4. Pfarrgottesdienst.
Regelm.; Konkurs am Judicaso., Aushilfe durch Kapuzinerpater.

Bes. Andachten: Fronl.- u. AllersOktav; Ölberg an Fastendo., Kreuzweg an Fastenso.; Franz-Xav.-Oktav vom 3.—11. 12.; Rorate auf Bestellung; Herz-JFr.; Maiand. an So. u. Feiertagen; Friedhofbesuch an Kirchweihmo. u. Allerh. Proz.: in der K.: Lichtmeßso.; um die K.: Palmso.; S.Markus nach Niederdombach; an BittT. nach Herrieden u. Aurach; Flurumgang an Christi Himmelfahrt. StiftGD. seit 1924: ex reduct. 9 M. für KSt. u. Pfründe.

5. Bruderschaften.
a) Vom guten Tode, err. 9.10.1779. HptF.: Judicaso. mit Proz. im D. Monatsand. 1—2 BrdschÄmter jährl. Vermögen: Kapitalien:573 RM., 40 RM. AuslR.
b) Herz Mariä, konf. 11.3.1846. HptF.: So. nach der Mariä Himmelfahrtsoktav. Monatsand.

6. Kirchendiener.
a) Kantor u. Organist: Lehrer gg. 250 RM. Fixum, Stolarien u. Stipendien. [Nutznießung des Gartens um den Friedhof u. Zehentgetreide: 166 Pfd. Korn, 92 Pfd. Weizen, 62 Pfd. Haber, 51x bar, vereinnahmt die KSt.]
b) Mesner: Ortsbürger gg. Nutznießung von 0,65 Tgw. Acker, 1,10 Tgw. Wiesen, Obstgarten n. vom Friedhof, Läutgarben: 65 Korn-, 7 Weizen-, 25 Habergarben u. 1,83 RM. Ablösungsgelder, Stolarien u. Stipendien; 75 RM. für Kirchenreinigung u. Kirchenschmuck.
c) Kirchenchor: nicht vorhanden.

7. Kirchenvermögen.
PfKSt: a) Kapitalien: 3608 RM., 385 RM. AusIR., Bauf. 927 RM.;
b) Grundbesitz: 9,834ha Acker, 9,620ha Wiesen
c) Schulhaus (altes BenefHaus), an die Gde. vermietet als Schulhaus u. Lehrerwohnung laut Vertrag vom 27.9. 1926 um jährl. 109 RM.

8. Kapellen und religiöse Denkmäler.
a) Kapellen: Dreifaltigkeitskap, an der Staatsstraße nach Aurach (Eigentümer Bäcker Leopold); Dorfkap, in Niederdombach (Eigentümer nicht festzustellen).
b) Religiöse Denkmäler: Steinsäule an der Hauptstr. im D.: Steintafel mit Leidenswerkzeugen (von der Gde. um 200 RM. an das
Bezirksmuseum verkauft); Steinfigur (barock) der hlst. Dreifaltigkeit am Weg zur Höhlmühle (1733); Bildstock BMV. am Dorfausgang nach Herrieden, Bildstock am „Steinweg" nach Niederdombach (kreuztragender Christus, 1723); Feldkreuze: am Dorfausgang nach Ansbach, an derStraße nach Niederdombach, am Herrieder Weg.

9. Pfründeverhältnisse.
Pfarrpfr., lib. coll. Widdum: 11,044ha Äcker, 11,841ha Wiesen, 5,714ha Waldung. Kapit: 1834 RM., 125 RM. AusIR. Eink.: 2200 RM.; La.: Steuern u. Umlagen. Pfründegeb.: erb. 1714, unten feucht; 7 Z. el. Bel., WL. u. Bad; WH., HL., Stallung u. Scheune; Obst- u. Gemüsegarten 0,163ha. Baupfl.: Staatsärar.

10. Schulen.
1 Sch. aO. mit m. L. Neues Schulhaus im Baue.